Das sind die größten Kreativitätskiller
Kennst du das Gefühl? An manchen Tagen sprudeln die Ideen und alles fügt sich mit fröhlicher Leichtigkeit. Und nur einen Tag später starrt man auf ein weißes Blatt Papier und ist überzeugt, im Leben nie wieder einen klaren Gedanken zustande zu bekommen.
Vielleicht entdeckst du in der Auflistung ja, welcher Kreativitätskiller dir an deinen unkreativen Tagen im Nacken sitzt. Und falls nicht – nimm an, dass unserem Gehirn an manchen Tagen einfach die Energie für Neues fehlt. So wie dein Körper das Joggen an einem Morgen freudig begrüßt und dich am Tag darauf kaum auf den Beinen hält. Das Leben eben.
Hier die häufigsten Kreativitätskiller:
1. Zu viel Routine
Ist dir schon mal aufgefallen, dass manche Menschen immer mit neuen Ideen und Plänen im Gepäck aus dem Urlaub zurückkehren? Natürlich tanken sie ordentlich auf und haben Zeit zum Nachdenken. Aber noch ein anderer Faktor spielt eine große Rolle:
Im Urlaub (und jeder anderen ungewohnten Situation) zwingen wir unser Gehirn aus dem Tiefschlaf und konfrontieren es täglich mit neuen Begebenheiten. Denn während wir zuhause den Weg zur Arbeit, den Gruß des Nachbarn, den Einkauf im Supermarkt schon 1000-mal erlebt haben, ist im Urlaub mit einem Schlag alles anders. Umgebung, Menschen, Tagesablauf und nicht selten Sprache sind uns fremd und wir müssen uns neu zurechtfinden. Der Autopilot im Gehirn kann also nicht greifen.
Und genau das ist pure Fitness für unser Gehirn. Es ist in ungewohnten Situationen automatisch wachsamer und muss gewohnte Denkmuster verlassen. Genau das Richtige, wenn wir neue Ideen brauchen.
Wenn du nun aber seit Monaten „Und täglich grüßt das Murmeltier!“ nachspielst, kann es mit den kreativen Gedanken schwierig werden. Dein Gehirn muss so gut wie nie „aufhorchen“ und wird in Folge träger und träger.
Denn sprichst du jeden Tag mit den gleichen Menschen über immer ähnliche Themen an denselben Orten – dann bekommt dein Gehirn keine neuen Impulse und du wiederum keine neuen Ideen.
Eigentlich ganz einfach.
2. Ein unkreatives Umfeld
Es gibt tatsächlich einen Grund, warum immer mehr Unternehmen in schicke Kreativräume und kuschelige Meeting-Ecken investieren. Die Wirkung der Umgebung auf die Kreativität ist mittlerweile nämlich wissenschaftlich nachgewiesen und somit haben Räumlichkeiten einen direkten Einfluss auf den Ideenreichtum und die Motivation der darin arbeitenden Menschen. Warum also nicht in Kauf nehmen, dass sich die Mitarbeiter wohl fühlen UND dabei kreativer denken können?
Wenn du nämlich in einem mausgrauen, sterilen Konferenzraum auf einem mausgrauen Stuhl auf gute Einfälle wartest, kann das unter Umständen länger dauern. Die Umgebung wirkt nicht beflügelnd und spielerisch, sondern erinnert dich in jeder Sekunde an einen Arbeitsplatz. Hier gelten Regeln und es zählen Ergebnisse.
Diese Konformität erstickt die kreative Stimmung im Keim, denn „Regeln brechen“ gehört nun mal zu den wichtigsten Regeln, wenn es um Kreativität geht. Und wer auf Inspirationen wartet, braucht immer auch Impulse.
Ein buntes Büro mit unterschiedlichen Sitzgelegenheiten, einer individuellen Note, der Gelegenheit, herumzulaufen und sich zu entfalten – das ist eine Umgebung, in der sich Menschen entspannen können. Denn ohne Entspannung keine guten Ideen.
Hast du zum Beispiel gewusst, dass sich eine für Büros leider sehr typische Neonröhre nachteilig auf die Kreativität auswirkt?
Helles Licht fördert unsere analytischen Fähigkeiten und macht sich bestens bei Planungsmeetings. In der Ideenfindung hingegen sollte das Licht etwas gedämmt sein, dann entstehen kreative Gedanken laut Wissenschaft viel schneller. Ähnlich verhält es sich mit Farben. Eine rote Wand eignet sich großartig für klares Denken, während Blau dein Gehirn bei der Ideensuche zusätzlich stimuliert.
3. Angst
Gute Ideen auf Knopfdruck und am besten noch in einer kritischen Runde. Für viele Menschen ein Albtraum, der nicht von ungefähr kommt. Angst bremst viele Dinge im Leben aus, u.a. auch Kreativität.
Die Furcht, für eigene Ideen bewertet und zensiert zu werden, ist gerade im Arbeitsumfeld oft so groß, dass sie sich still und leise in eine Ideenblockade verwandelt und zum echten Problem werden kann.
Wer zum Beispiel in einem streng hierarchisch geprägten Umfeld arbeitet, traut sich oft nicht, bestehende Prozesse in Frage zu stellen und neue Ansätze vorzuschlagen. Zu groß wäre die Angst vor der Kritik der Vorgesetzten. Nun sind aber alle guten Ideen auf der Welt erst mit einer ordentlichen Portion Mut auf die Welt gekommen.
Denn nur wer es wagt, Altes zu hinterfragen und Neues auszuprobieren, kann auch Neues erschaffen.
Zum Glück haben hier viele Führungskräfte bereits dazu gelernt und so gilt es mittlerweile als wichtigste Regel im Brainstorming, dass in die Runde geworfene Ideen niemals kritisiert werden dürfen. So verrückt sie auch sein mögen.
4. Zeitdruck
„Wir brauchen unbedingt eine neue Idee bis heute Nachmittag!“
Nicht selten muss unter Zeitdruck ein großartiger Gedanke her. Nur passiert in der Regel nicht viel, wenn man mit der Uhr im Nacken auf die Suche geht. Kreativität braucht Freiraum, um sich entfalten zu können.
Ein zu enges Korsett bewirkt das Gegenteil und erschafft oft nur Lösungen aus der Not heraus.
Warum? Zeitdruck führt zu Stress. Und Stress versetzt unser Gehirn automatisch in Alarmbereitschaft. Wenn wir Menschen in diesen Zustand kommen, sind wir automatisch wacher und konzentrierter. Das ist für viele Aufgaben von Vorteil, für den kreative Prozess jedoch hinderlich.
Deine Gedanken müssen wandern gehen dürfen. Das funktioniert aber nicht, wenn sich dein Gehirn in Habachtstellung befindet.
Evolutionstechnisch gesehen war es einfach der falsche Zeitpunkt, im Angesicht des Löwen über das nächste Weihnachtsgeschenk zu sinnieren statt wegzulaufen. Seitdem hat sich gar nicht sonderlich viel getan.
Achtung: Gar kein Zeitdruck kann deine Kreativität leider auch lahmlegen. Dann nämlich meldet sich der innere Schweinehund und sieht schlichtweg keine Notwendigkeit, nach guten Ideen zu kramen. Am besten ist ein realistisches Zeitfenster, mit dem du dich nicht getrieben, aber dennoch motiviert fühlst.