Kopfstandmethode für gute Ideen

„Ja, aber!“

Diese zwei Wörter in Kombination könnte man gut als den Ideen-Bulldozer schlechthin bezeichnen. Wann immer irgendwo der Welt ein kreativer Gedanke geteilt wir, dauert es nicht lange und das gut gemeinte „Ja, aber!“ eines Kritikers hallt durch den Raum und begräbt die Idee, noch bevor sie so richtig das Licht der Welt erblickte.

Warum das so ist, kann man ganz leicht erklären.

Unserem Gehirn fällt es schlichtweg sehr viel einfacher, negativ zu denken.

Denn auch wenn wir in einer sicheren Umgebung leben, wittert unser Gehirn auch nach 300.000 Jahren noch überall Gefahren und möchte in erster Linie unser Überleben sichern. Das sogenannte „katastrophische“ Gehirn ist ein wahrer Meister darin, Worst Case Szenarien zu kreieren und es braucht guten Willen und viel Übung, diese Denkweise abzulegen.

Für die sogenannte Kopfstandmethode – eine der effektivsten Kreativtechniken überhaupt – ist diese miesepetrige Grundhaltung sogar von Vorteil. Denn mit ihr gehen wir bei der Ideenfindung einfach vom Schlimmsten aus und überlegen, was es braucht, damit etwas garantiert so richtig schiefgeht. Du wirst staunen, wie leicht es deinem Gehirn fällt, alle möglichen Ideen zusammenzutragen. Diese negativen Impulse kehrst du im Anschluss einfach ins Positive und schon hat man einen schönen Pool an neuen Ansätzen.

Beispiel:

Nehmen wir an, ein Unternehmen plant einen Messestand und möchte Ideen sammeln, wie erfolgreich Publikum angezogen werden kann. Nun kann man mit genau dieser Fragestellung in ein Brainstorming und schauen, was passiert. Oder man verwendet die Kopfstandmethode und stellt sich zur Abwechslung mal folgende Frage:

Was könnten wir tun, um möglichst alle Besucher von unserem Messestand abzuschrecken?

Mögliche Antworten könnten zum Beispiel sein:

  • Überdurchschnittlich unfreundlich sein
  • Sich verstecken und die Leute im Glauben lassen, sie werden nicht bedient
  • Eine Stinkbombe zünden und alle mit dem Geruch verjagen

Nun dreht man die Negativ-Beispiele ins Positive und schaut, was man spielerisch damit machen kann.

Wenn man nicht mit Stinkbomben verjagen kann – wieso dann zum Beispiel nicht die Menschen mit wundervollem Duft begeistern?

Weber Grill hatte diese Idee schon vor einigen Jahren und lockte Vorbeilaufende mit dem typischen Geruch von Gegrilltem in ihren Showroom. Der Duft wurde automatisch in den Räumlichkeiten verteilt und hat für zusätzliche Aufmerksamkeit gesorgt und die Lust aufs Produkt ganz sicher gesteigert.

Wenn man dann im Showroom noch einen reich gedeckten Tisch antrifft und gemeinsam mit anderen Menschen gratis schlemmen dürfte, wäre das überdurchschnittlich freundlich. Zack. Punkt 1 und 3 ins Gegenteil verkehrt.

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